Von Antonia Rahn (u.a.)

Zum Verfassen von Texten greifen viele Personen auf Writer wie Microsoft Office zurück. Bei großen Datenmengen kann es jedoch zu einer erheblichen Verlangsamung der Verarbeitungszeit führen. Hinzu kommt, dass es bei wissenschaftlichen Arbeiten anstrengend sein kann, formelle Kriterien einzuhalten. Mit dem Textverarbeitungsprogramm LaTeX wird ein Editor bereitgestellt, der dir bei diesen Problemen helfen könnte.

 

Was ist LaTeX eigentlich?

LaTeX ist ein Softwarepaket, welches das Textsatzsystems TeX verwendet. Der entscheidende Unterschied zu bekannten Programmen wie Apache Open Office, LibreOffice und Microsoft Office liegt in der Arbeitsweise.

Apache Open Office, LibreOffice und Microsoft Office werden als „what you see is what you get“-Systeme bezeichnet. Das heißt, dass für die Benutzer*innen schon während der interaktiven Texteingabe ersichtlich ist, was man auf der gedruckten Seite sehen wird.

Im Gegensatz dazu gehört LaTeX zu den „what you see is what you mean“ -Systemen. Bei der Textausarbeitung ist nicht sofort erkennbar, wie das Dokument fertig formatiert vorliegen wird. Man verfasst den Text in einem Eingabefile als Quellcode. Das Schriftstück kann man sich jederzeit als „Probe-Ausdruck“ anzeigen lassen.

 

LaTeX eignet sich für deine wissenschaftliche Arbeit, …

…wenn du dich während des Schreibens auf den Textinhalt und weniger auf gestalterische Details (wie etwa bei Tabellen, Zitaten, Fußnoten, Aufzählungen usw.)  konzentrieren möchtest.

…wenn du schnell den Überblick über Inhaltsverzeichnis, Nummerierungen von Kapiteln, Quellenverzeichnis und andere Strukturierungseinheiten verlierst. Denn LaTeX übernimmt diese Aufgaben automatisch für dich.

…wenn du oft mit mathematischen Formeln arbeitest.

…wenn du nicht so viel Zeit für das Layouten deiner Arbeiten aufbringen, aber nicht auf eine große Auswahl an vordefinierten Layouts verzichten willst.

…wenn du vorhast, deine Dokumente zwischen verschiedenen Rechnerplattformen auszutauschen.

…wenn du besonders lange Texte mit großen Datenmengen verfassen und mögliche Systemabstürze vermeiden möchtest.

…wenn du ein kostenloses Textverarbeitungsprogramm bevorzugst.

 

Du solltest bei einem intuitiven Writer wie Apache Open Office, LibreOffice und Microsoft Office bleiben, …

…wenn du keine Zeit hast, dich in ein neues Programm einzuarbeiten, da man anfangs eine steile Lernkurve überwinden muss.

…wenn für dich die automatische Rechtschreibprüfung relevant ist.

…wenn du individuelle Layouts erstellen möchtest.

…wenn du Wert auf eine Kompatibilität zu dem Standard-Wordformat legst.

 

Starthilfe für LaTeX

Unter folgendem Link findest du eine Kurzanleitung, um LaTeX zu downloaden:

https://www.dpg-physik.de/dpg/gliederung/junge/rg/wuerzburg/LaTeX-InstallationsTutorial.pdf (8.12.16)

Notwendig ist das Downloaden eines Texteditors. Es gibt unterschiedliche Texteditoren, die zur Verfügung stehen, wobei der beliebteste „Texmaker“ ist. Beispielsweise stellt er einen Assistenten bereit, um ein Eingabefile zu erstellen und gibt beim Verfassen des Textes Vorschläge zu Befehlsaufrufen.  Das erleichtert das Schreiben für Anfänger*innen erheblich.

 

Um ein Dokument zu erstellen, öffnet man den ausgewählten Texteditor. Wir haben Texmaker verwendet. Andere Editoren sind aber ähnlich aufgebaut.

Im Gegensatz zu intuitiven Writern kann man nicht sofort anfangen, den Text zu schreiben. Mithilfe von bestimmten Befehlen wie \documentclass[]{}, \usepackage{}, \begin{document} und \end{document} wird das Eingabefile erstellt. Im Folgenden siehst du ein kurzes Beispiel:

Klickt man auf den Pfeil links neben „Schnelles Übersetzen“, so kann man sich das Dokument als PDF ansehen.

Dieses kann man dann mithilfe der Symbole auf der rechten Leistenseite als PDF ausdrucken oder speichern.

 

Hier noch ein paar Erläuterungen zu den verwendeten Befehlen:

Dieses Beispiel könntest du nun für deine Zwecke weiter ausbauen und anpassen. So kannst du zum Beispiel weitere Pakete hinzufügen oder den Anzeigetext verändern. Mit vordefinierten Befehlen kannst du deinen Text mit Abschnitten strukturieren, Überschriften ergänzen usw.

 

Weiterführende Links, um LaTeX kennenzulernen

 

Wie bereits erwähnt, benötigt man Geduld, um sich an LaTeX zu gewöhnen. Und ja, der Quellcode kann etwas abschreckend wirken. Dennoch sollte man immer die Vorteile im Auge behalten. Nach dem schweren Anfang bereitet es wirklich viel Spaß, mit LaTeX zu arbeiten. 😉 Falls du Lust hast, mehr über LaTeX zu erfahren, kannst du dich gern auf folgenden Links umschauen. Diese haben wir ebenfalls bei unserer Einarbeitung verwendet:

 

Hier findest du hilfreiche Videos zur Installation und zu LaTeX-Grundlagen:

https://www.youtube.com/watch?v=hRwUjJYeHjw&list=PLuyjaM3Uz-oOS7zcMFaROwrg83KBR1Sui (8.12.16)

 

Hier ist eine 50-seitige Zusammenfassung der wichtigsten Funktionen:

http://mirror.physik-pool.tu-berlin.de/tex-archive/info/lshort/german/l2kurz.pdf (8.12.16)

 

Beim Arbeiten mit LaTeX wären folgende Cheat Sheets hilfreich:

http://www.starkerstart.uni-frankfurt.de/61673435/latexsheet.pdf (8.12.16)

http://www.auburn.edu/~tamtiny/Symbols.pdf (8.12.16)

 

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